Die Ritterschaft bildete eine kleine, aber reiche mit vielen Vorrechten ausgestattete Gesellschaftsschicht.

In den Ritterstand konnte nur aufgenommen werden, wer von ritterlichen Eltern oder Ahnen abstammte. Erst nach sorgfältiger Erziehung und Ausbildung erfolgte der feierliche Akt der Schwertleite.

Zerstreuung fand der Ritter in der Jagd, im Fechten, im Turnier und im Schach. Die verschiedenen Arten von Waffenübungen liefen nach festen Regeln ab.

     Buhurt

Melee ( franz. " Handgemenge "). Zwei verfeindete Rittergruppen, die sich auf einem abgestecktem Gebiet, wie in einer richtigen Schlacht bekämpften. Die einzige feste Regel war, daß nur stumpfe Waffen verwendet werden durften. Man versuchte seinen Gegner nicht zu töten, sondern nur vom Pferd zu stoßen. Es gab Schwerverletzte und sogar Tote die von mißglückten Schlägen herstammten. Dieses Kampfspiel artete aber immer wieder zu einer richtigen Schlacht aus. Ein besiegter Ritter mußte seinem Bezwinger Pferd und Rüstung überlassen und konnte sich gegen ein Lösegeld freikaufen.

Hier traten nur zwei Ritter gegeneinander an. Sie stellten sich beim Lanzenstechen, der ersten Runde, auf beiden Seiten einer Holzbarriere auf, probierten, die Lanze ihres Gegners an ihrem Schild zu zerbrechen und gleichzeitig den Gegner aus dem Sattel zu heben. Wenn die dritte Lanze zerbrochen war oder beide Kämpfer zu Boden stürzten, wurde der Kampf mit stumpfen Schwertern am Boden weitergeführt. Schiedsrichter verteilten Punkte für faire und gut geführte Schläge. Zudem sorgten sie für die Einhaltung der Regeln. Der Verlierer mußte auch hier dem Sieger sein Pferd und Rüstung überlassen und konnte sich gegen ein Lösegeld freikaufen.

     Die Sieger

Diese konnten bei den Turnieren zu Ansehen, Ruhm und Ehre kommen. Außerdem brachte es ihnen auch Geld ein. Durch den Verkauf der erbeuteten Rüstungen und Pferde und durch die bezahlten Lösegelder der gefangenen Ritter konnte man zu Reichtum kommen. Viele Ritter zogen von Land zu Land, bloß um an Melees teilzunehmen.